Familienzelt Ratgeber: Alles was Du vor dem Kauf wissen musst!

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Wenn Du mit der Familie einen erholsamen Campingurlaub planst, dann gehört ein solides Familienzelt auf jeden Fall zur Grundausstattung. Dieses bietet Dir ausreichend Platz und einen Witterungsschutz, sodass Dir auch etwas schlechteres Wetter nicht die gute Laune verderben kann. In diesem Ratgeber möchte ich Dir die Vorzüge und Besonderheiten eines guten Familienzeltes näherbringen.

Für wie viele Personen soll das Familienzelt sein?

Natürlich spielt der Platzbedarf bei einem Familienzelt eine wichtige Rolle. Zunächst solltest Du abklären, mit wie viel Personen Du campen möchtest. Die Größe eines Zeltes wird in aller Regel nach der Personenzahl berechnet. Es gibt Familienzelte für 4 bis 8 Personen. Grundsätzlich wird von einer Liegebreite von 55 cm pro Person ausgegangen, damit Du gemütlich schlafen kannst. Jedoch benötigst Du in einem Familienzelt noch etwas mehr Platz für Reisegepäck und Campingzubehör. Wenn Du es etwas geräumiger haben möchtest, dann solltest Du als vierköpfige Familie lieber zu einem Familienzelt für 5 Personen greifen.

Ebenfalls ein Auswahlkriterium kann die Anzahl der Schlafkammern sein. Nach Möglichkeit sollte ein Familienzelt über mehrere Kammern verfügen. Somit wird die Privatsphäre des Einzelnen gewahrt. In aller Regel sollte ein Familienzelt für 4 Personen über zwei getrennte Schlafkammern verfügen. So hast Du mit Deinem Partner ein eigenes Schlafzimmer und Deine Kinder ebenfalls einen eigenen Raum. Zum Teil gibt es noch weitere Unterteilungen. Recht praktisch finde ich, wenn sich die Zwischenwände verschieben oder herausnehmen lassen. Auf diese Weise kannst Du den vorhandenen Platz noch besser einteilen und erhältst vielleicht sogar einen nützlichen Aufenthaltsraum für regnerische Tage. Vielleicht wünschst Du Dir aber auch einen extragroßen Schlafbereich.

Worauf Du noch achten solltest bei einem Familienzelt

Ein großer Unterschied zu den Ein- oder Zwei-Personenzelten ist die Höhe eines Familienzeltes. Während Du bei den kleineren Ausführungen lediglich zum Schlafen hineinkriechen musst, bieten Familienzelte häufig eine ausreichende Stehhöhe. Diese kann natürlich von der Art des Zeltaufbaus abweichen. Sehr praktisch sind Familienzelte mit steilen Seitenwänden. Diese erreichen durchaus eine Höhe von 180 cm. Darin habe ich als nicht allzu große Person noch ausreichend Stehhöhe. Je höher ein Zelt aufgebaut ist, umso besser ist die Luftzirkulation. Es wird im Zelt bei höherer Außentemperatur nicht ganz so stickig.

Für einen erholsamen Schlaf bietet es sich an, wenn die Schlafkabinen mit einem abdunkelbaren Material ausgestattet sind. Sowohl vor den Fenstern als auch die Abtrennungen der Zwischenkabinen und Schlafkammern sollten mit einem schwarzen Nylon- oder Polyestermaterial ausgestattet werden können. Auf dem Campingplatz kann bei Sonnenaufgang schon viel Helligkeit ins Zeltinnere gelangen. Mit einer guten Verdunkelungsmöglichkeit kannst Du morgens länger ungestört schlafen.

Die meisten Familienzelte verfügen über mindestens einen Eingang und mehrere Fenster. Der jeweilige Eingang sollte so ausgeführt sein, dass er ausreichend breit genug ist. Natürlich muss sich dieser zuverlässig per Reißverschluss schließen lassen. Viel wichtiger ist ein Vorzelt vor dem Eingang. Wenn Du zum Beispiel bei Regen aus Deinem Zelt heraustreten möchtest, dann stehst Du sofort im Wasser. Ein Vorzelt überdacht diesen Bereich, sodass Du darunter geschützt bist und Dich zur Not mit dem Campinghocker darunter setzen kannst. Somit sorgt ein Vorzelt immer für einen trockenen Eingangsbereich. Aber auch bei hoher Sonneneinstrahlung findest Du unter einem Vorzelt einen zuverlässigen Sonnenschutz. Einige Vorzelte sind sehr großzügig ausgeführt, sodass Du darunter auch kleinere Campingmöbel unterstellen kannst.

Bei vielen Familienzelten findest Du hinter dem Eingang noch eine sogenannte Apsis. Apsiden sind echte Stauräume, die für die Aufbewahrung von Gepäck und Proviant verwendet werden. Sie dienen unter anderem auch als Aufenthaltsraum, wenn Du Dich etwas länger im Zelt aufhalten musst. Viele gute Familienzelte verfügen vorne und hinten jeweils über eine Apsis. Auf einen solchen Stauraum solltest Du nicht verzichten.

Bei einem Familienzelt solltest Du nicht auf Fenster verzichten. Diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Durch Fenster erhält Dein Zelt ausreichend Helligkeit. Ebenso kannst Du darüber auch in der Nacht den Sternenhimmel bewundern. Einige Fenster bestehen lediglich aus einer Öffnung, die mit einem Moskitonetz versehen sind. Zum Verdunkeln musst Du hier eine Zeltbahn aus Nylon oder Polyester herunterklappen. Ebenso gibt es Familienzelte, die mit Kunststoff-Folienfenster ausgestattet sind. Diese bestehen aus einem UV-beständigem Material. Einige Folien bieten auch einen UV-Schutz. Darüber hinaus kannst Du im Handel sogenannte UV-Schutzfolien kaufen, die Du auf ein solches Fenster aufbringst.

Wichtig finde ich auf alle Fälle einen Moskitoschutz vor Fenstern und Eingängen. Gerade in den Abendstunden und in der Nacht können Mücken und andere Stechfliegen Dir ansonsten den Schlaf stehlen. Moskitonetze sind an Fenstern entweder fest vernäht oder lassen sich per Klettverschluss anbringen. Auch die Eingänge sind mit bodenlangen Moskitonetzen versehen.

Ebenso solltest Du auf einen windsicheren Aufbau Deines Familienzeltes achten. Hierzu werden Abspannleinen und Heringe benötigt. Mittlerweile bieten die Hersteller interessante und innovative Abspannmöglichkeiten an. So solltest Du auf individuell verstellbare Schlaufen achten, die auch nach dem Umsetzen eines Herings leicht fixiert werden können. Sollte ein Hering sich zum Beispiel aufgrund eines sehr harten Untergrunds nicht einschlagen lassen, dann musst Du diesen an anderer Stelle in den Boden bringen. Mit einer verstellbaren Abspannschlaufe musst Du in diesem Fall nicht das ganze Zelt bewegen oder neu aufbauen, wenn Du eine neue Befestigung benötigst. Sehr wichtig finde ich leuchtfähige Abspannleinen. Bekanntermaßen gehören Abspannleinen auf Campingplätzen immer zu Stolperfallen. Mit fluoreszierenden Befestigungsleinen sieht jeder diese auch bei Dunkelheit.

Letztlich solltest Du bei einem Familienzelt noch auf einen Kabeldurchlass für eine Stromversorgung achten. Auf vielen Campingplätzen kannst Du 230 Volt Netzstrom beziehen, um damit elektrische Geräte oder Kocher zu betreiben. Mit einer speziellen Kabeldurchführung sowie einer ausreichenden Kabelverlängerung kannst Du sicher in Dein Zelt ein Stromkabel verlegen.

Was kostet ein gutes Zelt?

Wenn Du ein Familienzelt suchst, dann spielen beim Preis die Größe, Verarbeitungsqualität und Ausstattung eine wichtige Rolle. Ein einfaches Familienzelt für 4 Personen ist schon um die 100 Euro erhältlich. Im mittleren Preissegment findest Du schon ab 300 bis 500 Euro gute Alternativen. Große Familienzelte für 6 bis 8 Personen können durchaus aber auch mehr als 1.000 Euro kosten. Unterschiedliche Preise findest Du auch bei den renommierten Markenherstellern. Diese lassen sich ihren Namen natürlich bezahlen.

Welche Marken sind bei Familienzelten gut?

Zu den bekannten Markenherstellern gehören zum Beispiel:

  • High Peak: Simex Outdoor International GmbH mit Sitz in Viersen
  • Vaude: Vaude Sport GmbH & Co. KG mit Sitz in Tettnang
  • Skandika: Skandika GmbH mit Sitz in Essen
  • Outwell: Oase Outdoors mit Sitz im dänischen Give
  • Coleman: The Coleman Company Inc.

Welche Zeltform gibt es für Familienzelte?

Familienzelte werden in verschiedenen Formen angeboten. Hierzu gehören zum Beispiel:

Das Tunnelzelt

Ein Tunnelzelt besteht aus wenigstens 2 parallelen Gestängebögen, sodass die Zeltbahn zu einem umgedrehten U gebogen ist. Optisch erinnert die Zeltform an einen Tunnel. Die Gestängebögen berühren oder überkreuzen sich hierbei nicht. Diese Modelle punkten mit einer guten Raumausnutzung. Im unteren Bereich sind die Zeltwände sehr steil, sodass die Grundfläche zu 90 % ausgenutzt werden kann. In Längsposition eignen sich diese Zelte sehr gut auch für größere Camper. Bei einigen Modellen findest Du eine oder zwei Apsiden, sodass Du hier großzügige Stauräume erhältst. Das Zelt muss gegen Wind mithilfe von Spannleinen und Heringen in Längsrichtung gesichert werden. Von der Windstabilität erreicht dieses Modell eine ähnlich gute Stabilität wie ein Kuppelzelt.

Vorteile:

  • Großzügiges Platzangebot
  • Gute Kopffreiheit, zum Teil sogar Stehhöhe
  • Großzügige Absiden möglich
  • Gute Windstabilität
  • Auch für größere Camper geeignet
  • Leichter Aufbau
  • Schon recht preisgünstig erhältlich

Nachteile:

  • Nicht freistehend
  • Anfällig gegen Seitenwind

Das Steilwandzelt

Ein beliebtes Familienzelt ist das Steilwandzelt. Dank der senkrecht verlaufenden Seitenwände und dem leichten Kuppeldach erhältst Du hier eine sehr gute Stehhöhe und eine optimale Platzausnutzung. Diese Zelte sind relativ groß und schwer. Wegen der steilen Seitenwände sind diese Modelle recht windanfällig.

Steilwandzelt Camping

Vorteile:

  • Bestes Platzangebot
  • Stehhöhe
  • Individuelle Raumaufteilung möglich
  • Auch für größere Camper geeignet
  • Freistehend

Nachteile:

  • Relativ schwer
  • Anfällig gegen Seitenwind
  • Nicht so einfach aufzubauen
  • Geringe Windstabilität
  • Meist nur für den Campingplatz geeignet
  • Zum Teil recht teuer

Das Kuppelzelt

Auch das Iglo- oder Kuppelzelt wird häufig als Familienzelt angeboten. Es handelt sich um eine freistehende Ausführung, die keinerlei Heringe oder Abspannseile benötigt. Kuppelzelte bestehen aus mehreren Gestängebögen, die sich in der Mitte kreuzen. Der Gestängekanal verläuft in aller Regel im Innenzelt. Durch diese Konstruktion wird eine hohe Windstabilität erreicht. Die Raumausnutzung liegt aber nur bei etwa 80 %, da die Seitenwände schon recht früh schräg nach oben verlaufen. Die möglichen Absiden sind bei dieser Zeltform relativ klein gehalten.

Vorteile:

  • Gute Kopffreiheit und zum Teil Stehhöhe
  • Freistehend
  • Sehr gute Windstabilität
  • Muss nicht abgespannt werden
  • Schon preisgünstig erhältlich

Nachteile:

  • Etwas schwieriger Aufbau
  • Nicht allzu groß
  • Nicht so gute Raumausnutzung
  • Kleine Absiden

Das Tipi

Hierbei handelt es sich um ein relativ hohes Pyramidenzelt mit Stehhöhe. Die Grundfläche kann sowohl rund als auch vier-, sechs- oder achteckig ausfallen. Bei diesem Zelt wird eine mittlere Zeltstange benötigt, über welche die Zeltbahn aufgehängt wird. Weitere Streben ergeben letztlich die Pyramidenform. Dieses Zelt ist nicht freistehend und muss über Abspannseile gesichert werden.

Vorteile:

  • Stehhöhe
  • Großzüger Platzbedarf
  • Auch für große Camper geeignet

Nachteile:

  • Etwas schwieriger Aufbau
  • Nicht freistehend
  • Schräge Seitenwände
  • Keine Absiden
  • Relativ schwer
  • Zum Teil teuer

Natürlich gibt es noch weitere Zeltformen, wie zum Beispiel das Geodät-Zelt, das traditionelle Firstzelt, das Einbogenzelt oder das Wurfzelt. Jedoch sind diese meist relativ klein und niedrig gehalten, sodass sich diese in seltenen Fällen als Familienzelt eignen.

Welches Zelt ist das richtige? Nützliche Tipps zum Zeltkauf im Video zur Zelt Kaufberatung.

Das Video wird von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Aus welchem Material sollte das Außen- & Innenzelt sein?

Nylon (Außenzelt)

Das Außenzelt besteht bei vielen günstigen Zelten aus Nylon. Nylon ist besonders leicht, kann sich aber bei Nässe und Belastung ausdehnen und dadurch beschädigt werden. Die UV-Beständigkeit ist relativ gering. Ebenso sind diese Zeltbahnen nicht besonders reißfest ausgeführt.

Vorteile:

  • Günstig
  • Leichtes Gewicht

Nachteile:

  • Keine hohe Reißfestigkeit
  • Keine hohe UV-Beständigkeit
  • Material kann sich ausdehnen

Polyester und Polyurethan

Ein Polyester-Außenzelt ist wesentlich stabiler und reißfester. Es ist UV-beständig und nimmt Feuchtigkeit nur im geringen Umfang auf. Um ein Familienzelt wasserdicht zu bekommen, sollte das Außenzelt mit einer PVC-Beschichtung oder mit einer Silikon- oder Polyurethan-Beschichtung versehen sein. Polyurethan bietet den Vorteil, dass dieses Material auch sehr kältebeständig ist und sehr elastisch bei Temperaturveränderungen bleibt. Du solltest jedoch regelmäßig einen Nahtdichter verwenden, damit auch die Nähte eines Zeltes über längere Zeit wasserdicht bleiben.

Vorteile:

  • Attraktives Preis-Leistungsverhältnis
  • Leichtes Gewicht
  • UV-beständig
  • Reißfest
  • Mit Silikon- oder Polyurethanversiegelung wasserdicht

Nachteile:

  • Höherer Preis
  • Höhere Windgeräusche

Das Innenzelt kann ebenfalls aus verschiedenen Materialien bestehen. Nach Möglichkeit solltest Du hier auf feuerhemmende und UV-beständige Materialien achten. Sehr beliebt sind zum Beispiel:

Baumwolle

Ein Baumwollmischgewebe sorgt für einen guten Temperaturausgleich. Baumwolle kann Feuchtigkeit gut aufnehmen, benötigt aber längere Zeit zum Trocknen. Zudem lässt sich Baumwolle nur schwer reinigen.

Vorteile:

  • Luftig und leicht
  • Guter Temperaturausgleich
  • Atmungsaktiv

Nachteile:

  • Benötigt länger zum Trocknen
  • Höherer Reinigungsaufwand

Nylon oder Polyamid (Innenzelt)

Ein Innenzelt aus Nylon ist wasserdampf- und luftdurchlässig. Es sorgt für ein ausgewogenes Klima, da die Feuchtigkeit nach außen abgeführt wird. Je nach Versiegelung des Außenzeltes kann die dort kondensierte Feuchtigkeit auch nicht wieder in das Innenzelt gelangen.

Vorteile:

  • Guter Temperaturausgleich
  • Feuchtigkeit wird abgeleitet
  • Atmungsaktiv

Nachteile:

  • Keine
Luftzelt Empfehlung Material - Worauf muss ich achten?

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Was sind einwandige oder zweiwandige Zelte?

Die ersten Zelte waren als einwandige Zelte ausgeführt, da diese nur über eine Zelthaut verfügten. Seinerzeit wurden Webstoffe bzw. Baumwolle eingesetzt. Heute gibt es immer noch einwandige Zelte aus Polyester. Diese Zelte sind sehr leicht und Du kannst sie relativ einfach aufbauen. Zweiwandige Zelte sind mit einem Innenzelt ausgestattet. Neben einem atmungsaktiven Innenzelt verfügen diese Modelle über ein UV-beständiges und wasserfestes Außenzelt. Diese Modelle sind am häufigsten verbreitet.

Welche Beschichtung sollte das Zelt haben?

Die Beschichtung sorgt für eine höhere UV-Beständigkeit, Reißfestigkeit und Witterungsbeständigkeit. Nachfolgende Beschichtungen werden unterschieden:

PVC oder PAC

Günstige Zelte sind mit einer PVC- oder PAC-Beschichtung versehen. Dieses Material ist nicht sehr flexibel und kann sich von der Zeltbahn schneller ablösen.

Silikon oder Polyurethan

Wesentlich haltbarer ist eine Beschichtung aus Silikon oder Polyurethan. Diese ist elastischer und kann großen Temperaturschwankungen standhalten. Selbst bei Frost bieten diese Beschichtungen einen guten Schutz. Sie bieten einen höheren UV-Schutz und erhöhen die Reißfestigkeit.

Was gibt es beim Zeltboden zu beachten?

Zum Außenzelt gehört auch der Zeltboden. Dieser besteht aus dickerem Polyurethan oder PVC und ist meist mit den Zeltwänden vernäht. Das Material ist wasserdicht und sollte auch gegen härtere Untergründe eine ausreichende Stabilität bieten. Wenn Du im unwegsamen Gelände zeltest, dann solltest Du ggf. eine zusätzliche PU-beschichtete Zeltunterlage verwenden. Dadurch können sich Äste und Steine nicht durch den Boden bohren und diesen beschädigen. In aller Regel sind Zeltböden wannenförmig gestaltet, sodass diese absolut wasserdicht sind. Ebenso wirst Du in diesem Bereich keine Nähte finden. Den Boden von oben kannst Du natürlich auch mit einem optionalen Zeltteppich schonen. Der angegebene Wert für die Wassersäule sollte beim Zeltboden höher liegen als für das übrige Zeltmaterial. Auf die Wassersäule komme ich später noch zu sprechen.

Wie erreicht man eine gute Belüftung? Warum ist das wichtig?

In Deinem Familienzelt möchtest Du ein angenehmes Klima erreichen. Aus diesem Grund sollte ein Familienzelt mit ausreichend Lüftungsöffnungen versehen sein. Beachte, dass bei vielen Zelten die Fenster durch Kunststoff-Folien gebildet werden und sich nicht öffnen lassen. Dagegen kommt Frischluft in erster Linie durch den Haupteingang in das Zelt. Vorteilhaft sind natürlich zwei Eingänge, sodass die Luft besser durch das Zelt zirkulieren kann. Häufig befinden sich oberhalb des Zeltes oder an den Apsiden sogenannte Dome. Diese verschließbaren Öffnungen sind zum Teil mit Moskitonetzen geschützt und sorgen für einen guten Temperaturausgleich. Diese sollten auch in der Nacht geöffnet bleiben, um das entstehende Kondenswasser besser ableiten zu können.

Wie hoch sollte die Wassersäule bei einem Familienzelt sein?

Die Wassersäule bezeichnet die Wasserfestigkeit von Zeltmaterialien. Dieser Wert gibt an, wie hoch man ein zylindrisches Behältnis mit Wasser befüllen kann, bis dieses durch das Zeltmaterial sickert. Hierzulande gelten Zeltmaterialien als wasserdicht, wenn diese einer Wassersäule von 1.500 mm entsprechen. Je höher dieser Wert ist, umso wasserfester sind die Materialien. Der PU-beschichtete Zeltboden besitzt in aller Regel eine wesentlich höhere Wassersäule. Diese liegt meist bei wenigstens 5.000 mm. Achte daher beim Kauf darauf, dass der Zeltboden über eine hohe Wassersäule verfügt. Dann können Dir auch Regentage nichts ausmachen.

Welche Eigenschaften muss ein Zelt haben, um Sturmfest zu sein?

Auch bei höheren Winden sollte Dein Familienzelt sicher auf dem Boden bleiben. Von daher ist eine richtige Sicherung bzw. ein Abspannen mit Heringen und Leinen unumgänglich. Durchaus kann ein niedriges Geodätzelt einer Windgeschwindigkeit von 100 km/h oder Windstärke 10 aushalten. Bei einem Familienzelt sieht dies anders aus. Hier kommt es natürlich auf die richtige Abspannung an. Damit kann ein Familienzelt mit Steilwänden durchaus Windstärke 7 oder 60 km/h standhalten. Einige Camper haben aber auch schon Windstärke 9 bis 10 in einem Familienzelt ausgehalten.

Gestänge- oder Luftkanal-Zelt?

Bei den meisten Zelten werden durch die eingenähten Ösen in der Zeltplane die elastischen Gestänge aus Kunststoff oder Metall eingeführt und später am Zeltboden fixiert. Hierdurch ergibt sich auch die spätere Form des Zeltes. Durch die Eigenspannung der Gestänge erfolgt die hohe Stabilität des Zeltes. Da die Gestänge erst ineinandergesteckt werden müssen, ist der Aufbau etwas Schwieriger. Beim Abbau werden die Gestänge einfach wieder aus den Ösen gezogen und können dann zusammengefaltet werden. Dadurch lassen sich später Zelt und Zeltstangen platzsparend verstauen.

Noch relativ neu sind aufblasbare Zelte bzw. Luftkanal-Zelte. Hier sind die Kanäle luftdicht ausgeführt und können auf einfache Weise mit einer Luftpumpe mit Luft gefüllt werden. Der Druck in diesen Luftkammern sorgt für das Aufrichten und Stabilisieren des Zeltes. Zusätzliche Gestänge werden zum Aufbau eines solchen Zeltes nicht mehr benötigt. Jedoch musst Du hier immer eine Luftpumpe mitführen, was den Transport etwas sperriger macht. Vorteilhaft ist, dass Du diese Zelte mit Luftkanal problemlos auch alleine aufbauen kannst. Sicherheitshalber solltest Du aber auch gleich ein paar Flicken mitnehmen, falls durch einen spitzen Gegenstand ein Leck im Luftkanal entsteht.

Zeltratgeber Teil 3: Zelte Vergleich - Test Luftkanal-Zelt vs. Gestänge-Zelt

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Aus welchem Material muss das Gestänge sein?

Bei herkömmlichen Familienzelten wird das Gestänge gleich mitgeliefert. Hier gibt es viele Unterschiede. Relativ starr sind zum Beispiel Gestänge aus Aluminium oder Stahl. Diese Zeltstangen müssen erst ineinandergesteckt werden und sind alle mit einem Gummiband miteinander verbunden. Aluminium-Gestänge hat den Vorteil, dass es sehr leicht ist. Jedoch können die hohlen Aluminiumstangen bei starker Beanspruchung auch verbiegen oder gar brechen. Hier sind Modelle aus Edelstahl natürlich stabiler, wiegen aber auch etwas mehr.

Als Alternative gibt es noch Zeltstangen aus Fiberglas. Diese lassen sich ebenfalls in der Länge zusammenstecken und zeichnen sich durch ein leichtes Eigengewicht aus. Diese flexiblen Stangen sind sehr robust und halten auch größeren Belastungen in aller Regel stand. Bei allzu starker Belastung können diese aber auch brechen.